Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion gedenkt seinem ehemaligen Direktor Prof. Dr. Dietrich Schulte-Frohlinde. Am 1. Juni 1970 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung und zum Direktor einer selbstständigen Abteilung für Strahlenchemie berufen. 1981 erfolgte die Verselbstständigung dieser Abteilung zum Max-Planck-Institut für Strahlenchemie, heute Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion.
In der von ihm geleiteten Abteilung verfügte Dietrich Schulte-Frohlinde bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 über ein breites methodisches Spektrum, das von der Pulsradiolyse über die ESR-Spektroskopie, Laser-Photolyse bis hin zur chemischen Analytik reichte. Er widmete sich intensiv photochemischer, strahlenchemischer und strahlenbiologischer Fragestellungen und hat unser heutiges Verständnis von den chemischen Reaktionen in der Zelle, die nach der Einwirkung energiereicher Strahlung ablaufen und zur Zelldeaktivierung führen können, maßgeblich mit geprägt. Im wesentlichen umfasste dieses Studium Arbeiten zu Ein-Elektronen-Redoxchemie von biologisch relevanten (quasi)aromatischen Verbindungen, zu Selektivität und Elektronentransfer-Mechanismen in Radikal-Molekül-Reaktionen, zu Photo- und Strahlenchemie von Carbeniuimionen in nukleophilen Lösungsmitteln, zu Superoxidradikal-Reaktionen, sowie zu radikalinduzierten (Radikaltransfer-) und Elektronentransfer-Reaktionen der Desoxyribonukleinsäure (DNS) und niedermolekularen DNS-Modellen.
Das Engagement von Dietrich Schulte-Frohlinde, sein Wirken für die Belange des Instituts und dessen anhaltenden Erfolg werden unvergessen bleiben.
Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion nimmt Abschied von Dietrich Schulte-Frohlinde und gedenkt seiner in Dankbarkeit.