Nach der ad hoc Stellungnahme der Leopoldina zur Corona-Krise legen die beteiligten Autoren, Robert Schlögl (MPI CEC), Jürgen Renn und Christoph Rosol (MPI für Wissenschaftsgeschichte) einen Gastbeitrag zum Thema Klima- und Artenschutz in der Süddeutschen Zeitung nach.
„Corona schärft noch einmal den Blick auf grundlegende Bedrohungen wie den Klimawandel und das Artensterben, sowie die Notwendigkeit, hier nun endlich und entschieden zu handeln,“ heißt es im Artikel. Die Wissenschaftler appellieren, die derzeitige Krise als Anlass zu nehmen, vorausschauend zu handeln und nötige wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Neuerungen voranzutreiben.
Die Wissenschaftler führen zwei Beispiele an, die Hinweis darauf geben, dass eine Krise wie die derzeitige Pandemie auf systembedingte Probleme zurückzuführen ist:
So sei z.B. die Zerstörung von Lebensräumen von Wildtieren ein Faktor für die Übertragung von Infektionskrankheiten, wie auch des Coronavirus, von Tieren auf den Menschen.
Der Schutz der natürlichen Vielfalt, die Aufrechterhaltung von Ökosystemen und Klimaschutz seien daher wichtige Voraussetzungen, um weitere Pandemien zu vermeiden.
Darüber hinaus sehen die Wissenschaftler die Ursache in der relativ hohen Sterblichkeit von Covid-19 Infizierten auch in den häufig vorkommenden Vorerkrankungen der Atemwege. Ein Grund für diese Erkrankungen sei die hohe Luftverschmutzung, verursacht durch Emissionen fossiler Brennstoffe. „Konsequenter Klima- und Artenschutz bedeutet demnach auch effektiver Gesundheitsschutz,“ so die Autoren.
Die Max-Planck-Wissenschaftler empfehlen daher, „die grundlegenden Weichen zu stellen: für eine dringend benötigte Technologieoffenheit bei der Energiewende, für die Schließung regionaler und globaler Stoffkreisläufe, für die Etablierung entwaldungsfreier Lieferketten, für einen lenkungswirksamen CO-Preis […].“
Der vollständige Artikel „Der Schock hat System“ erschien am 15. April 2020 in der <link https: www.sueddeutsche.de wissen _blank>Süddeutschen Zeitung.