"Wissenschaftler verändern die Welt"

Interview mit Prof. Wolfgang Lubitz für die GDNÄ

Prof. Wolfgang Lubitz, Direktor Emeritus am MPI CEC

Prof. Wolfgang Lubitz, Direktor Emeritus am MPI CEC spricht in einem Interview für die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) über seine Forschung, die Schlüsselrolle von Katalysatoren und sein Selbstverständnis als Wissenschaftler.

Lubitz ist seit vielen Jahren Mitglied der GDNÄ und seit 2017 auch Mitglied des Vorstandsrats der Gesellschaft. Mit seiner Unterstützung für die Gesellschaft möchte er unterstreichen, wie wichtig der „Dialog mit der Öffentlichkeit, aber auch der interdisziplinäre Dialog zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen“1, ist. Er sieht dort noch viel Verbesserungspotential.

„Was mir auch am Herzen liegt, ist mehr Verständnis für die Methodik der Wissenschaft. Ihre Ergebnisse entwickeln sich in sorgfältig geplanten und durchgeführten Experimenten, die oft fehlerbehaftet sind und mehrfach validiert werden müssen, bis ein zuverlässiges Ergebnis vorliegt. Auf Knopfdruck funktioniert das alles nicht, es braucht seine Zeit. Dafür ein Bewusstsein zu schaffen und Vertrauen in die Wissenschaft aufzubauen, dazu trage ich gerne bei – zusammen mit der GDNÄ.“ 1

Um diese Botschaft zu verbreiten, braucht es Wissenschaftler*innen die gut kommunizieren und über Arbeit sprechen. Ohne Wissenschaft und Forschung und die technische Umsetzung ihrer Ergebnisse sähe das moderne Leben ganz anders aus. Telekommunikation, Antibiotika, Impfstoffe, nachhaltige Energienutzung, all das wäre nicht Teil unserer Welt, wenn es Wissenschaftler*innen nicht gäbe. Für Lubitz steht fest: „Wissenschaftler verändern die Welt.“ 1

Im Interview spricht Lubitz auch über seine Forschung am MPI CEC zur effizienten Energiespeicherung in chemischen Verbindungen: „Ein perfekter Katalysator, der alle Ansprüche bezüglich Effizienz, Stabilität, Skalierbarkeit, Umweltfreundlichkeit, Materialverfügbarkeit und Preis erfüllt und sich in der Praxis bewährt hat“1, sei leider noch nicht gefunden, so der ehemalige Direktor der Abteilung Biophysikalische Chemie. „Es bleibt damit noch viel Raum für gute Ideen und Entwicklungen auf diesem heißen Forschungsgebiet.“1

Gute Ideen hat Lubitz auch für die 200-Jahr-Feier der GNDÄ, die 2022 in Leipzig stattfinden soll und in dessen Planung und Organisation er stark involviert ist.

1Alle Zitate sind dem Interview auf der Webseite der GDNÄ entnommen. Das vollständige Interview ist dort nachzulesen.


Zur GDNÄ

Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) wurde 1822 gegründet und ist somit die älteste deutsche wissenschaftliche Vereinigung. Sie vereint Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen unter einem Dach, die naturwissenschaftliche, medizinische und technische Entwicklungen und Themen diskutieren.

Max Planck war 1921/22 Vorsitzender der GDNÄ und auch Alexander von Humboldt, Fritz Haber und Albert Einstein waren eng mit der GDNÄ verbunden und prägten die Gesellschaft stark.

Ein wichtiges Anliegen der GDNÄ sind Schulprogramme zur Förderung des Nachwuchses, aber auch der Dialog mit der Öffentlichkeit und die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung.