Das Fulbright U.S. Student Programm ist mehr als nur ein renommiertes Stipendium – es ist ein Tor zu internationalem Austausch, akademischem Wachstum und kulturellem Eintauchen. Jedes Jahr begeben sich junge amerikanische Wissenschaftler*innen, Forscher*innen und Expert*innen auf lebensverändernde Reisen in über 140 Länder, um Projekte zu verfolgen, die die Grenzen des Wissens erweitern und gleichzeitig das interkulturelle Verständnis fördern. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die einzigartigen Erfahrungen zweier Fulbright-Stipendiatinnen, die sich entschieden haben, ihr Stipendium in Deutschland am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) zu absolvieren: Vivian Guo und Diana Tiburcio.
Vivian Guo: Förderung nachhaltiger Chemie
Vivian, eine Fulbright-Stipendiatin und Studentin der Biochemie und Umweltwissenschaften, ging mit klaren Zielen auf ihre Fulbright-Reise: sich in ihre Forschung zu vertiefen und die deutsche Kultur zu erkunden. „Meine Hauptziele für das Fulbright-Programm sind zu lernen – sei es über mein Forschungsprojekt oder die deutsche Kultur und Sprache – und aus meiner Komfortzone herauszutreten, indem ich mich mit anderen in Deutschland austausche“, erzählt sie.
Ihre Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung von Nitrogenasen und ihre Rolle bei der Reduzierung von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, wobei sie die Arbeit der Gruppe ihres Betreuers am MPI CEC fortsetzt. Sie erklärt: „Mein Projekt baut auf der Arbeit der Gruppe von Serena DeBeer und Kushal Sengupta auf, die sich auf die Untersuchung des Reaktionsmechanismus von Nitrogenasen bei der Reduzierung von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid konzentriert.“
Doch der Weg zum Fulbright-Stipendium war nicht ohne Herausforderungen. Die Suche nach dem richtigen Forschungsberatenden war ein komplexer Prozess, der Ausdauer erforderte. „Der erste Teil meines Bewerbungsprozesses bestand darin, einen Forschungsberatenden zu finden, die/der meine Bewerbung unterstützt und mir ermöglicht, mit ihr/ihm ein Forschungsprojekt durchzuführen“, erinnert sich Vivian. „Ich musste mich an viele Beratende wenden, und es dauerte eine Weile, bis ich eine Rückmeldung erhalten habe.“
In Deutschland angekommen glaubt Vivian, dass diese Erfahrung ihre Karriere erheblich beeinflussen wird. Sie plant, nach ihrem Stipendium einen Doktortitel in Chemie an der Texas A&M University zu erwerben, und hofft, ihre Arbeit an nachhaltigen Energielösungen fortsetzen zu können. „Ich bin sehr daran interessiert, nachhaltige Lösungen für die Defossilisierung unserer Energiesysteme zu entwickeln. Ich glaube, dass das Wissen und die Fähigkeiten, die ich während meines Fulbright-Stipendiums erwerben werde – sowohl die Erkenntnisse aus meiner Forschung als auch die Labortechniken, die ich lerne – mir helfen werden, dieses Ziel zu erreichen.“
Diana Tiburcio: Pionierarbeit in der Spektroskopie für ökologische Nachhaltigkeit
Für Diana war das Fulbright-Stipendium die perfekte Möglichkeit, ihre akademischen Interessen mit ihrem langjährigen Wunsch, im Ausland zu studieren, zu verbinden. „Ich wusste schon immer, dass ich irgendwann im Leben im Ausland studieren wollte, aber während meines Bachelorstudiums war es mir nicht möglich, ein längeres Auslandsstudium zu absolvieren“, erinnert sie sich. Nachdem sie durch den Stipendienberatenden ihrer Universität mehr über das Fulbright-Programm erfahren hatte, erkannte Diana, dass dies die ideale Gelegenheit war, in einem neuen Land zu forschen und gleichzeitig ihr Interesse an Nachhaltigkeit zu vertiefen.
Ihre Forschung am MPI CEC konzentriert sich auf kaliumgestützte Katalysatoren und ihre Rolle bei der Katalyse der Ammoniakbildung, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Wasserstoff als sauberer Energiequelle spielen könnte. „Mein Forschungsprojekt wird die Untersuchung von kaliumgestützten Katalysatoren und ihrer Fähigkeit, die Ammoniakbildung zu katalysieren, mithilfe von Röntgenspektroskopie umfassen“, erklärt sie. Diana ist optimistisch, dass ein tieferes Verständnis dieser Katalysatoren dazu beitragen kann, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. „Ich hoffe, dass ein besseres Verständnis dieser Katalysatoren zur Entdeckung eines optimalen Katalysators für die Ammoniakbildung führen kann, der es ermöglichen könnte, fossile Brennstoffe durch Wasserstoffkraftstoff zu ersetzen“, fügt sie hinzu. Ihre Arbeit auf diesem Gebiet ist eine Erweiterung der Arbeit von Serena DeBeer, Yves Kayser und Liqun Kang am MPI CEC.
Dianas Weg zu einem Forschungsplatz am MPI CEC war von glücklichen Zufällen geprägt. Eine Begegnung mit Olivia Mc Cubbin Stepanic, einer Doktorandin am MPI CEC, führte sie zu Serena DeBeers Abteilung, wo sie schließlich ihr Forschungsprojekt durchführen sollte. „Zufällig kam Olivia in das Labor, in dem ich arbeitete, um einen Vortrag zu halten, und sie verwies mich an Serena DeBeer“, sagt Diana. Während des Bewerbungsprozesses erhielt Diana Unterstützung und Ermutigung. „Die größte Herausforderung war das Schreiben des Projektvorschlags, da die Konzepte für mich sehr neu waren, aber Serena war während des gesamten Prozesses sehr hilfsbereit und geduldig mit mir.“
Diana freut sich über die Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung, die das Fulbright-Programm bietet. „Es ist eine unglaubliche Gelegenheit, vollständig in ein anderes Land einzutauchen und mehrere andere großartige Wissenschaftler*innen und Forscher*innen kennenzulernen, was eines Tages zu Kooperationen führen könnte“, sagt sie. Außerdem hat ihr der Auslandsaufenthalt geholfen, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und neue Leute kennenzulernen – eine wertvolle Fähigkeit, wenn man eine Promotion in Chemieingenieurwesen anstrebt.
Dianas Leidenschaft für Nachhaltigkeit und interkulturelle Zusammenarbeit kommt in ihrem Fulbright-Aufenthalt zum Ausdruck. Sie ist der Meinung, dass der internationale Austausch für die Bewältigung globaler Herausforderungen von entscheidender Bedeutung ist: „Nur wenn wir tatsächlich reisen, verschiedene Perspektiven kennenlernen und Menschen treffen, mit denen wir international zusammenarbeiten können, können wir als Menschheit beginnen, die Veränderungen herbeizuführen, die zur Bewältigung globaler Probleme erforderlich sind.“
Am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion freuen wir uns, Vivian und Diana, zwei begabte Fulbright-Stipendiatinnen, in unserem Team willkommen zu heißen. Wir wünschen ihnen eine erfüllende und bereichernde Zeit während ihres Aufenthalts in Deutschland.