Neue Plattform KOALA stärkt Gründertum in der Chemie

Projekt des MPI CEC und der RWTH wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

Ministerin Brandes mit Prof. Walter Leitner bei der offiziellen Übergabe des Förderbescheids. (c) MKW

Das KOALA Projektteam bestehend aus René Hanke, Björn Johnen, Prof. Regina Palkovits und Prof. Walter Leitner (von links nach rechts). © CMI der RWTH Aachen

Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) und die RWTH Aachen starten die neue Kooperationsplattform Ausgründungspotenziale Nachhaltige Chemie (KOALA). Die Plattform ist eines von neun Projekten, die durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms „Kooperationsplattformen 2022“ gefördert werden. KOALA wird unter der Leitung von Professor Walter Leitner (MPI CEC) und Professorin Regina Palkovits (RWTH) in den kommenden vier Jahren mit 1,3 Millionen Euro gefördert und durch interdisziplinäre Vernetzung die Barrieren in der Vorgründungsphase im Bereich nachhaltige Chemie minimieren. So wird ein wichtiger Beitrag zu erfolgreichen Gründungen von Start-ups und dem Transfer von Innovationen in die Anwendung geleistet.

Noch existieren enorme Hürden, innovative Ideen und Technologien nach dem sogenannten Proof-of-Concept weiterzuentwickeln und von einem funktionierenden Labormaßstab in einen marktreifen Prototyp zu überführen. In dieser kritischen Phase stehen vor allem Gründerinnen und Gründer der Deep-Tech-Branche vor der Herausforderung fehlender Infrastruktur für beispielsweise größere Reaktoren und Produktionsmengen. An der RWTH entstand in den vergangenen Jahren ebenfalls mit Förderung durch das Land NRW eine Laborumgebung als Inkubator für die nachhaltige Chemie, der QuinCAT-Inkubator. Dieser bietet Gründungsinteressierten genau die Infrastruktur für ihre Forschung, die benötigt wird, um Technologien zur Marktreife zu führen und erfolgreich zu gründen.

Um eine dauerhafte Brücke zwischen exzellenter wissenschaftlicher Innovation und Gründertum zu bauen, ist eine zentrale Bündelung und eine Verstetigung des Spezialwissens nötig. Dazu soll die Kooperationsplattform KOALA dienen. Zusammen mit dem QuinCAT-Inkubator wird KOALA Ergebnisse der Forschung für die Gesellschaft nutzbar machen und einen Beitrag dazu leisten, dass in Zukunft deutlich mehr Start-ups mit Berührungspunkten zur chemischen Industrie entstehen. Dabei stärkt die Plattform die Gründungsmentalität auch über die RWTH und das MPI CEC hinaus. Durch die vielfältige Vernetzung kann KOALA so dazu beitragen, dass Gründungsinteressierte einander finden, Gründerinnen und Gründer von den Erfahrungen anderer lernen können und ein lebendiger Austausch innerhalb NRWs die Gründungskompetenzen bündelt.

Circular Valley®, chemstars.nrw und CLIB (Cluster Industrielle Biotechnologie e.V.) unterstützen das Projekt KOALA durch ihre weitreichende Expertise bei der Netzwerkbildung, Beratung von Gründerteams und verschiedenen Coaching- und Qualifizierungsmaßnahmen der Gründungsinteressierten. Der Kontakt zur chemischen Industrie und Politik wird durch die Unterstützung der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) und des VCI (Verband der Chemischen Industrie e.V.) intensiviert. Durch die Unterstützung der DBU und die Vernetzung mit dem Green Startup-Programm werden die Kernthemen nachhaltige Chemie und Circular Economy stärker beleuchtet.