Maurice Belleflamme erhält DECHEMA-Studierendenpreis

Der Doktorand am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion wurde für seine herausragende Masterarbeit gewürdigt

Maurice Belleflamme erhält den DECHEMA-Studierendenpreis

Die DECHEMA, das Netzwerk für chemische Technik und Biotechnologie in Deutschland, zeichnet jährlich bis zu zehn herausragende Masterarbeiten mit dem Studierendenpreis aus. Zu den Kriterien für den Erhalt des Preises zählen die Umsetzung von Grundlagenkenntnissen in die Praxis, experimentelles Geschick und die Interpretation der Ergebnisse. All dies hat Maurice Belleflamme, Doktorand in der Gruppe Multiphasenkatalyse unter der Leitung von PD Dr. Andreas Vorholt am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC), mit Bravour gemeistert und sich somit die Auszeichnung für seine Masterarbeit mit dem Titel „Combination of heterogeneous catalysed Fischer-Tropsch reaction and homogeneous catalysed reductive Hydroformylation“ mehr als verdient. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Zudem übernimmt die DECHEMA Tagungsgebühren und ggf. Reisekosten für eine inländische oder virtuelle DECHEMA-Veranstaltung.

Maurice Belleflamme hat seinen Bachelor- und Masterstudiengang von 2015 bis 2020 an der RWTH Aachen absolviert. Am MPI CEC arbeitete er von März bis November 2020 als wissenschaftliche Hilfskraft und ist seit April 2021 als Doktorand dort beschäftigt. 

„Maurice ist ein außerordentlich zielstrebiger und motivierter Wissenschaftler. Ich freue mich sehr, dass er für seine exzellente Masterarbeit die Anerkennung der DECHEMA gewinnen konnte und den Studierendenpreis erhalten hat“, erläutert PD Dr. Andreas Vorholt. „Mit so einem tollen Start in seine Karriere als Wissenschaftler, bin ich nun natürlich sehr gespannt, was Maurice in Zukunft alles erreichen wird“.

Über die Masterarbeit
In der heutigen chemischen Wertschöpfungskette stellen langkettige Alkohole wichtige End- und Zwischenchemikalien dar. Zurzeit werden diese in zwei unterschiedlichen Prozessen hergestellt. In dem in Mülheim an der Ruhr entdeckten Fischer-Tropsch-Prozess (1925) werden zunächst aus Synthesegas, einer Mischung aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff, Olefine hergestellt. Anschließend werden diese Olefine im (reduktiven) Hydroformylierungsprozess in die entsprechenden Alkohole umgewandelt. Auch die Hydroformylierung findet dabei ihren Ursprung im Ruhrgebiet (O. Roelen, Oberhausen, 1937).

Obwohl beide Prozesse industriell bei unterschiedlichen Reaktionsbedingungen stattfinden und für beide Reaktionen verschiedene Katalysatoren zum Einsatz kommen, konnte dennoch im Rahmen der Arbeit ein integriertes mehrschrittiges Reaktionssystems entwickelt werden, welches aus Synthesegas im gleichen Reaktionstopf höhere Alkohole herstellt. Dabei zeichnet sich das System durch eine ausgezeichnete Langzeitstabilität und einen sehr hohen Synthesegas-Umsatz aus, der im industriellen Bereich liegt. Die bislang in der Forschung beschriebenen Alkoholausbeuten von ähnlichen integrierten Prozesse konnten dabei weit überschritten werden.

Aufgrund der einfachen Umsetzung und den sehr guten Ergebnissen, könnte das erforschte Reaktionssystem eine exzellente Ausgangsposition für die großtechnische Umsetzung bilden. Die Arbeit erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen am Max Planck Institut für Kohlenforschung, die unteranderem den benötigten Fischer-Tropsch Katalysator zur Verfügung gestellt haben. Die Erfindung des Reaktionssystems wurde erfolgreich zum Patent angemeldet und Teile der Arbeit wurden in dem angesehenen Fachjournal Angewandte Chemie veröffentlicht.

Die Pressemitteilung zu dem DECHEMA-Studierendenpreis finden Sie unter: https://dechema.de/%C3%9Cber+uns/Presse/Pressemitteilungen/32_2022+Studierendepreise-p-20286101.html