Stahlwerke in Deutschland stoßen nach wie vor große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 aus und tragen somit entscheidend zum Klimawandel bei. Bei der Stahlherstellung gibt es zwar viele Nebenprodukte, die heutzutage wiederverwendet oder anderweitig genutzt werden können, jedoch ist der CO2-Ausstoß immer noch unvermeidlich.
Eine Möglichkeit die Klimabilanz der Stahlwerke zu verbessern liegt im sogenannten CO2-Recycling. Dabei wird CO2 nicht als unbrauchbares Abfallprodukt betrachtet, sondern als Ausgangsstoff für chemische Produkte verwendet.
In einem kürzlich in bild der wissenschaft erschienen Artikel beleuchtet Hartmut Netz die Forschung hinter CO2-Recycling und legt die Möglichkeiten dieser Entwicklung dar. Er hat unter anderem mit Prof. Leitner, Leiter der Abteilung ‚Molekulare Katalyse‘ am MPI CEC, gesprochen, der in der Wiederverwendung von CO2 eine große Chance für Deutschland sieht.
In dem Artikel wird beschrieben, wie CO2 als direkter Baustein für chemische Produkte eingesetzt werden kann. Dabei wird das Verfahren erläutert, dass Prof. Leitner mit dem Chemiekonzern Covestro entwickelt hat und bei dem aus Industrieabgasen der Kunststoff Cardyon hergestellt wird. Cardyon besteht zu 20% aus CO2 und lässt sich zu Schaumstoff, Textilfasern oder Bindemitteln weiterverarbeiten. Welche entscheidenden Rollen dabei Katalysatoren und die Nutzung von „grünem Strom“ zukommt, erklärt der Autor anhand der Forschung von Prof. Leitner und dessen Team.
Den Artikel von Harmutz Netz finden Sie in bild der Wissenschaft, Ausgabe Januar 2021.