Janin Uedemann ist 18 Jahre alt und hat seit Anfang Juni ihr Abi in der Tasche. Zeit zum Feiern hatte sie bisher aber noch nicht, denn in den letzten zwei Wochen „schnupperte“ sie in den Alltag der Forscher am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion hinein.
Die Abiturientin aus Sulingen ist eine der 60 besten Teilnehmerinnen des Wettbewerbs „<link http: wettbewerbe.ipn.uni-kiel.de icho _blank external-link-new-window internal link in current>Internationale Chemie-Olympiade“ des Leibnitz-Instituts für die Pädagogik von Naturwissenschaften und Mathematik. Alle Teilnehmer, die es in die dritte und somit vorletzte Runde geschafft haben, bekamen die Möglichkeit, ein Kurzpraktikum in einem Forschungsinstitut oder Betrieb ihrer Wahl zu absolvieren.
„Der Wettbewerb besteht insgesamt aus vier Runden. In der ersten Runde, an der meist über 1.000 Schüler teilnehmen, löst man Aufgaben zu Hause. Runde zwei besteht aus einer Klausur in der Schule. In die dritte Runde kommen dann nur noch 60 Schüler. Sie besteht aus zwei Klausuren und einem einwöchigen Workshop in Göttingen. Wenn man es bis in diese Runde geschafft hat, konnte man sich außerdem für das Schnupperpraktikum bewerben,“ erklärt Janin. Zuletzt bleiben nur noch vier Kandidaten aus jedem Land übrig, die dann am internationalen Wettbewerb teilnehmen dürfen, der Ende Juli 2016 in Georgien stattfinden wird.
Janins Ansprechpartner am MPI CEC ist Peter Pinski, Doktorand in der Abteilung von Prof. Neese, der es 2008 bis ins vierköpfige deutsche „Team“ der letzten Runde der Chemie-Olympiade schaffte und sich seitdem im <link https: www.fcho.de de _blank external-link-new-window internal link in current>Förderverein Chemie-Olympiade (FCho) e.V. engagiert.
Mit der Abteilung für Molekulare Theorie und Spektroskopie hat sich Janin kein einfaches Forschungsfeld ausgesucht. In den zwei Wochen am Institut gewinnt sie erste Einblicke in die Quantenchemie Software ORCA, die am MPI CEC entwickelt wurde, und bekommt eine Einführung in die Theorie der Quantenmechanik. „Bei der Auswahl des Praktikumsplatzes habe ich ganz bewusst nach einem Max-Planck-Institut gesucht, das sich mit Theoretischer Chemie beschäftigt“, meint Janin, „und habe mich dann für das Mülheimer Institut für Chemische Energiekonversion entschieden. Hier kann ich ganz besondere Bereiche der Chemie kennenlernen, die mir im Studium nicht vermittelt werden können.“
Im Herbst fängt sie mit ihrem Chemiestudium, voraussichtlich in Münster, an. „Janin lernt extrem schnell. Ich bin sicher, dass sie später eine richtig gute Wissenschaftlerin wird“, lobt Praktikumsbetreuer Peter Pinski.