Vom 5. bis 7. Mai 2025 blickt die wissenschaftliche Welt nach Mülheim an der Ruhr: In der Stadthalle findet eine internationale Tagung statt, die sich dem 100-jährigen Jubiläum der Fischer-Tropsch-Synthese widmet – einem Verfahren, das hier am damaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung (heute: Max-Planck-Institut) entwickelt wurde und heute als Hoffnungsträger für eine nachhaltige Energiezukunft gilt.
Die von Franz Fischer und Hans Tropsch entdeckte chemische Reaktion erlaubt es, gasförmige Ausgangsstoffe wie Kohlenmonoxid und Wasserstoff in flüssige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln – also in synthetische Treibstoffe und Rohstoffe für die Chemie. Was früher mit Kohle und Erdgas geschah, lässt sich heute auch mit CO₂ aus der Luft und Wasserstoff aus erneuerbarer Energie bewerkstelligen. Damit bietet die Fischer-Tropsch-Synthese neue Perspektiven für klimafreundliche Kraftstoffe – etwa für den Flug- oder Schiffsverkehr, der sich nicht direkt elektrifizieren lässt.
Die Tagung in Mülheim bringt rund 200 internationale Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie und Politik zusammen. In Vorträgen, Diskussionen und Poster-Sessions werden aktuelle Entwicklungen ausgetauscht – von wissenschaftlichen Grundlagen bis zu industriellen Anwendungen. Eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur Eröffnung beleuchtet zudem die gesellschaftliche und ökologische Bedeutung dieser Schlüsseltechnologie.
„Die Fischer-Tropsch-Synthese ist heute aktueller denn je“, sagt Walter Leitner, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion. „Mit ihrer Hilfe lassen sich kohlenstoffhaltige Ausgangsstoffe aus nachhaltigen Quellen in nutzbare Energieträger umwandeln – ein zentraler Baustein für die Energie- und Verkehrswende.“ Auch Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, betont die Relevanz der historischen Entdeckung: „Sie zeigt eindrucksvoll, wie Grundlagenforschung langfristig zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen kann.“
Weitere Informationen in der Pressemitteilung des MPI für Kohlenforschung.